Dieser Fluß ist in jeder Hinsicht spektakulär man sieht es nur nicht auf den ersten Blick. Der längste Fluß Schleswig-Holsteins ist mit 197 Kilometern nicht gerade lang. Besonders tief oder breit ist er auch nicht. Als Grenzfluß zwischen Schleswig und Holstein, Dithmarschen und Nordfriesland, Deutschland und Dänemark kam er im letzten und den vorhergehenden Jahrhunderten zu politischer Bedeutung, auch in zahlreichen Sagen ist der Fluß vertreten. Das Schicksal der Eider sollte jedoch ihre geographische Besonderheit werden.
Sie entspringt im Osten Deutschlands nördlichstem und am dünnsten besiedeltem Bundeslandes. Von der "Drögen Eider" (plattdeutsch für langsame Eider) zur Landeshauptstadt Kiel und somit zur Ostsee sind es kaum 15 Kilometer. Die Eider nähert sich noch bis auf fünf Kilometer der Ostsee an bevor sie von einem durch eine Eiszeit aufgetürmten Höhenrücken (so heißt hier eine 30 Meter hohe Erhebung) Richtung Westen und zur Nordsee gedrängt wird.
Für den Weg dorthin in weiten Bögen nahm der Fluß sich einst alle Zeit der Welt. Paul Verne beschreibt die Reise auf diesem Fluß als ein ständiges im Kreis fahren. Der Mensch baute allerdings immer mehr Abkürzungen in seinen Lauf. Im 19. Jahrhundert entstand durch einen Durchstich in die Ostsee der erste Eider-Canal. Die deutsche Flottenpolitik vor Beginn des ersten Weltkrieges nahm dem Fluß große Teile seines Laufs die den Kaiser-Wilhelm-Kanal und heutigen Nord-Ostsee-Kanal bilden sollten.
Der Hochwasserschutz an der Nordsee machte mit Schleusen im Unterlauf und einem sechs Kilometer breitem Abschlußdamm in der Mündung aus dem einstigen Urstromtal schließlich ein über die meiste Strecke stehendes Gewässer. Nur ein wenig Wasser fließt heute noch und das in die Ostsee.
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